Darstellendes Spiel

Denn, um es endlich auf einmal herauszusagen, der Mensch spielt nur, wo er in voller Bedeutung des Wortes Mensch ist, und er ist nur da ganz Mensch, wo er spielt.
(Schiller, Ästhetische Erziehung, 15. Brief)

Allgemeines

Einmal im Licht der Scheinwerfer stehen, das ist der Traum vieler Jugendlicher. Auf der Theaterbühne kann man in fremde Rollen schlüpfen und Dinge tun oder sagen, die man sich sonst nie trauen würde. Wer sich auf die „großen Bretter“ begibt, wird schnell merken, dass es neben Talent auch viel Technik und Übung braucht. Der Theaterunterricht vermittelt dabei nicht nur ästhetische und dramaturgische Kompetenzen, sondern prägt entscheidend die Persönlichkeit:  Theater beflügelt die Fantasie, fördert Disziplin, Teamgeist, Verlässlichkeit, Empathie sowie Vertrauen in sich und andere. 

Das Theaterspiel am Alexander-von-Humboldt- Gymnasium ist seit vielen Jahren ein fester Bestandteil der Schulkultur. Die vielen abendfüllenden Aufführungen bereichern jedes Jahr unser Schulleben. An unserer Schule kann das Fach „Darstellendes Spiel“ (DS)/ „Theater“ als Wahlpflichtkurs in der Klassenstufe 8 sowie als Grundkurs in der Qualifikationsphase zur Erfüllung der Belegpflicht im musisch/künstlerischen Bereich gewählt werden.

Unterricht in der Sekundarstufe I: Theater

Der Wahlpflichtunterricht in der 8. Klasse findet wöchentlich in einer Doppelstunde statt. Es geht im Wahlpflichtunterricht Klasse 8 darum, sich in das Theaterspielen einzuarbeiten, Selbstbewusstsein und Spielfreude zu entwickeln. Dafür sind drei Grundsteine wesentlich: 

  1. Das Zusammenspiel und der Aufbau gegenseitigen Vertrauens innerhalb der Gruppe werden gefestigt.
  2. Es soll viel gespielt und mit Lust ausprobiert werden. Dabei wird der Akzent auf ein körperbetontes Spiel gelegt. Die Spielaufgaben sind so geartet, dass die Schülerinnen und Schüler Möglichkeiten und Techniken kennen lernen, theatral zu agieren.
  3. Das Erprobte soll zunehmend bewusst reflektiert werden. Die Schüler sollen sich gegenseitig die Wirkung des Spiels erklären können, in positiver Atmosphäre darüber diskutieren und zunehmend auch Fachvokabular benutzen können.

Leistungsfeststellung und Bewertung

Im Wahlpflichtunterricht „Theater“ werden sowohl Leistungen im spielerischen Ausdruck (z.B. Körpersprache, Gestik, Mimik, Sprechausdruck, Spannung, Anverwandlung einer Rolle) als auch sozio-kommunikative Leistungen (z.B. Sozialverhalten in der Gruppe, Engagement, Pünktlichkeit, Feedback geben und annehmen) bewertet. 

Es sind zwei Klassenarbeiten je Schuljahr verpflichtend. Die Klassenarbeit geht mit einem Drittel in die Gesamtnote ein.

Unterricht in der Sekundarstufe II: Darstellendes Spiel

Darstellendes Spiel ist Ensemblearbeit und fordert ein außergewöhnlich hohes Maß an Teamfähigkeit jedes einzelnen Kursmitgliedes. Daher ist der Einstieg ab Q3 nicht möglich, da sich das Ensemble bereits gebildet hat.

Aufführung des Grundkurses „Darstellendes Spiel“ 12. Jahrgang
am 06./07.05.2019
„Nichts. Was im Leben wichtig ist“ sehr frei nach Janne Teller
Fotos: www.diefotografen.de

Darstellendes Spiel ist keine Schauspielerausbildung, sondern fördert die theatrale Spielfähigkeit und Persönlichkeitsentwicklung. Spielfreude ist folglich eine wichtige Voraussetzung für die Belegung des Faches. Der Umstand, dass ein zu produzierendes Stück von vornherein in einem engen Zeitplan liegt, äußert sich in intensiven Erarbeitungsphasen – mitunter auch an den Wochenenden.

Kompetenzerwerb

Das Fach vermittelt theaterästhetische Grundlagen in verschiedenen Bereichen:

  • Körper und Raum
    Übungen zur Orientierung im Raum und zur Choreografie von Positionen und Gängen – Erkennen, dass Bewegung und Beziehung der Spieler zueinander, etwas über die Beziehung der Personen zueinander, über ihre Emotionen und Absichten aussagt.
  • Zeit und Rhythmus
    Tempowechsel in Sprache oder Spiel, Steigerung und Abbau des Spieltempos, Kontrastierung von Spiel und Sprechtempo, Rhythmisierung, Spiel mit Musik
  • Stimme und Atmung
    Zusammenhang zwischen Atmung, Haltung, Bewegung und Stimme – Die Art der Intonation, das Setzen von Pausen, Variationen, Tempo können die Bedeutung einer Mitteilung nicht nur unterstützen, sondern auch modifizieren oder sogar ins Gegenteil verkehren.
  • Spieler und Requisit
    Übungen, die dazu auffordern, mit den Requisiten wirklich zu spielen, sie als Mitspieler, als Gegenspieler, als Träger einer symbolischen Bedeutung zu begreifen

Leistungsfeststellung und Bewertung

Die Bewertung der Leistung setzt sich aus dem allgemeinen Teil (der Kursarbeit, der häuslichen Vorbereitungs- oder Nachbereitungsarbeit) und der Klausur (spielpraktische Klausur mit spielpraktischen und schriftlichen Anteilen oder schriftliche Klausur) zusammen. Die Bewertungskriterien für den allgemeinen Teil entsprechen dem Berliner Rahmenlehrplan.

Bei viersemestriger Belegung kann die 5. PK im Fach Darstellendes Spiel abgelegt werden.

Im Namen des Fachbereichs Theater/ Darstellendes Spiel
Sylvia Benning

Stand: November 2020

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