Am Abend des 14. und 15.März 2024 war unser DS-Raum mal wieder bis in die letzte Reihe gefüllt, um sich die Vorstellung der Schüler und Schülerinnendes 12. Jahrgangs anzuschauen.
Seit letztem Jahr probten sie unter der Leitung von Frau Benning, um Georg Büchners Drama „Woyzeck“ modern, aber dennoch nah am Text auf die Bühne zu bringen. In dem Drama geht es um Marie und Woyzeck, die in einer prekären Existenz leben. Um ihr Überleben zu sichern, jagt der junge Soldat Woyzeck verschiedenen Gelegenheitsarbeiten nach und lässt sich auch in medizinischen Experimenten ausnutzen. Das bleibt nicht ohne Konsequenzen: Woyzeck beginnt Stimmen zu hören. Gleichzeitig begegnet Marie dem Tambourmajor, und ein anderes, verheißungsvolleres Leben scheint möglich. Als Marie droht, sich von Woyzeck zu trennen, werden die Stimmen in ihm lauter, und ein tragisches Schicksal nimmt seinen Lauf…
Für das Publikum war es sehr beeindruckend zu erleben, wie sehr einige Schüler und Schülerinnen die Emotionen der Figuren verkörperten und auch keine Scheu davor hatten zu singen, zu tanzen oder zu schreien. Neben Arthur Gropp in der Rolle des verzweifelten Woyzeck, überzeugten auch Adrian Bratke als sadistischer Hauptmann, Tom Biesolt in der Rolle des perfiden Doktors und Aron Kuflewski als schmieriger Tambourmajor.
Besonders gut gefiel uns jedoch die Verkörperung der Marie von drei verschiedenen Personen. Es war eine kreative Abwechslung, die vor allem die verschiedenen Facetten der Figur zeigte, sowie die Schlüsselszene des Stückes noch bedeutender und tragischer erscheinen ließ.
Das düstere Licht und die stimmungsvolle Musik trugen zur Intensivierung des jeweiligen Konfliktes bei, sodass man vollkommen in die Szenen hineinversetzt wurde. Die Stunde der Aufführung verging wie im Fluge. Die Inszenierung des „Woyzeck” durch den 12. Jahrgang zeichnete sich durch eine gelungene Mischung aus Unterhaltung, Betroffenheit und Spannung aus, die schwer zu übertreffen ist!
Leonie Schleusener und Jules Iochum (11. Jahrgang)