Wir waren vom 13.03.25 bis zum 16.03.25 bei der German Open der RoboCup Junior in Nürnberg dabei. Wir nahmen in der Soccer Liga „1vs1 LightWeight“ teil und unser Team heißt „The Robo Penguins“. Unsere Reise begann um 6:30 Uhr an der Schule mit dem Beladen der Autos der Mentoren sowie einer ersten Besprechung. Um 7 Uhr begann die 5-stündige Fahrt nach Nürnberg. Mit einem Zwischenstopp sind wir um 12:30 Uhr am Messegelände angekommen, welches deutlich moderner ist als die Messe in Kassel aus dem letzten Jahr. Nach der Parkplatzsuche haben wir uns schnellstmöglich zu unserem Teambereich begeben und die ersten Tests mit unserem Roboter durchgeführt. Trotz kleiner Fehler war der Roboter einsatzbereit. Abends sind wir zu unserer gemütlichen Unterkunft gefahren. Zuvor tätigten wir einen größeren Einkauf für die kommenden Tage zwecks Verpflegung.
Am zweiten Tag sind wir um 7 Uhr aufgestanden und um 8 Uhr zum Messegelände gefahren, damit wir genug Vorbereitungszeit hatten. Um 10:40 Uhr haben wir gegen die CJD-Colpan-Girls gespielt, welche wir trotz einiger Aussetzer unseres Roboters mit 10:0 besiegt haben. Dies hat uns auf den ersten Platz katapultiert. Nach einer Pause ging es um 13:20 Uhr für uns weiter gegen die BBG Füchse. Dies war eines der spannendsten Spiele, die wir in diesem Jahr spielten. Wir konnten immer wieder die Oberhand gewinnen, was aber von den Füchsen gut gekontert wurde. Es endete damit, dass die Füchse in der letzten Minute ein Tor erzielten. Eigentlich konnten wir dies sogar wieder ausgleichen, aber durch eine fragwürdige Entscheidung des Schiedsrichters wurde das Tor nicht gewertet. Deshalb endete diese Achterbahn der Gefühle mit 9:8 für die BBG Füchse.
Anschließend haben wir die fast 2-stündige Pause genutzt, um einen gravierenden Fehler an unserem Roboter zu beheben. Den Denkanstoß zur Behebung des Problems gab uns unser Mentor Steven. Dadurch konnten wir weitere Optimierungen am Roboter vornehmen. Um 16:00 Uhr galt es, sich gegen die Bohlebots Robodragons zu behaupten. Dieses Spiel hatte einige interessante Höhepunkte und wir konnten es mit 19:9 für uns entscheiden. Den restlichen Tag haben wir weiter am Roboter getüftelt. Am Abend sind wir gemeinsam zu einem Burger-Restaurant gefahren, in dem wir uns „handmade“ Burger selbst zusammenstellen und kreieren durften. Zusammen mit dem Mädchen-Team und den Mentoren haben wir den erfolgreichen Tag ausklingen lassen.
Da wir gegen die BBG Füchse verloren hatten, waren wir auf dem zweiten Platz. Am nächsten Morgen sind wir ebenfalls um 7 Uhr aufgestanden, um zur Öffnung des Messegeländes da zu sein. Nach weiteren Tests und Versuchen hatten wir um 10 Uhr unser Match gegen den Erstplatzierten, die Bodensee Adler. Das Match begann schon mit einem mulmigen Gefühl, welches sich nach kurzer Zeit bestätigte, da wir sehr starke Gegner vor uns hatten. Zusammengefasst war es ein sehr einseitiges Spiel für das andere Team, welches sich nur dank unserer Anstoßtaktik nicht permanent in unserer Hälfte abgespielt hat. Wegen der starken Überlegenheit des Gegners endete es 14:4 für die Bodensee Adler.
Es folgte um 12:30 Uhr die sogenannte „Technical Challenge“, die laut Aussage des Schiedsrichters wohl einfach sei. Dieses Jahr musste man fünf zufällig verteilte Bälle in die Mitte des Spielfeldes befördern – innerhalb von 3 Minuten. In den uns gegebenen 2 Stunden versuchten wir so gut es ging, die Aufgabe zu bewältigen. Was uns aber aus technischen Gründen nicht gelang, denn die Aufgabe war unter den Voraussetzungen eigentlich nicht umsetzbar. Primär verfolgen unsere Roboter einen Ball, der Infrarot sendet. Da aber alle Bälle gleichermaßen Infrarot ausstrahlen, kann man diese nicht unterscheiden und daher nie wirklich sagen, wo welcher Ball ist und ob in der Mitte nun ein Ball oder alle fünf sind – weil das Infrarot für den Roboter immer gleich aussieht. Um 14:30 Uhr wurde die Challenge abgeprüft. Die laut dem Schiedsrichter „leichte“ Challenge wurde dann von keinem einzigen Team bestanden.
Nach knapp einer Stunde ging es für uns weiter mit dem letzten Match gegen die Bodensee Koalas, welches über unseren Podestplatz entschied. Würden wir gewinnen, dann wären wir zweiter Platz aufgrund der Ergebnisse anderer Spiele und damit bei der Europameisterschaft. Wenn wir verlieren – nicht. Wegen eines Defekts auf unserer Seite endete es leider 14:4 für die Bodensee Koalas. Schlussendlich rutschten wir damit auf den 8. Platz ab. Zwar waren wir erst enttäuscht, sind dann aber doch sehr schnell wieder wirklich motiviert gewesen, uns auf das nächste Jahr vorzubereiten. Außerdem freuten wir uns sehr für die Mädchen, die bisher jedes Spiel gewonnen hatten und auf jeden Fall weiter zur Europameisterschaft kommen.
Am Sonntag hatten wir keine weiteren Spiele mehr außer den Super Team Matches, in denen 4 bis 5 Teams zusammen gegen ein genauso großes weiteres Team auf einem großen Feld spielen. Wir haben eine starke Limitierung in der Sichtweite des Balles, was sehr unpraktisch für große Felder ist. Das kommt daher, weil wir uns auf ein kleines Feld und 1vs1 optimiert haben. Da wir allerdings auf einem kleinen Feld nicht wirklich die Leistung der Motoren des Roboters ausreizen können, haben wir die Chance genutzt und die Geschwindigkeit etwas höher gestellt. Unser Team bestand aus den BBG Füchsen, den Bodensee Koalas, dem ToN („Team ohne Namen“) und uns. Das Problem war allerdings, dass die BBG Füchse einen technischen Totalausfall nach dem Spiel mit uns hatten und daher nicht angetreten sind. Das ToN konnte ebenso dem Ball nicht hinterherfahren. Dazu kam noch, dass wir durch das Experimentieren mit erhöhtem Tempo Schäden an der Platine erlitten haben. Diese haben dann dafür gesorgt, dass wir nicht mehr geradeaus fahren konnten. Trotz der erschwerten Bedingungen haben wir 5:0 gewonnen und davon haben wir zwei Tore geschossen. Wir konnten die Fehler an der Platine jedoch nicht in den 5 Minuten beheben, die wir bis zum nächsten Superteam-Spiel hatten. Wir dachten, dass dieses Spiel bedeutend schwerer wird, da die beiden obersten Plätze im gegnerischen Team waren. Jedoch besiegten wir es mit 5:4. Damit haben wir trotz der vielen Schwierigkeiten den 1. Platz im Bereich Super Team erzielt.
Abschließend kann man sagen, dass wir zwar in unserer Liga nicht die beste Platzierung erreicht haben, aber trotzdem extrem viel gelernt haben und dazu enorm an Motivation gewonnen haben. Dank unserer Mentoren Duc und Steven und deren extrem umfangreicher Unterstützung sowie Aufopferung für unsere Teams sind wir zuversichtlich, dass wir eine Chance haben, im nächsten Jahr in einer neuen Liga zu bestehen – auch wenn wir im Verhältnis ein gutes Stück jünger als andere Teilnehmer sind.
Ein Bericht von Kaspar und Frederik vom RoboCupJunior Nürnberg 2025