Am Freitag war es soweit und unser Englisch-Leistungskurs reiste nach Nordamerika. Nein, nicht wirklich über den Atlantik, dafür aber in die nach dem Umzug aus Dahlem ins Humboldt Forum neu kuratierte Ausstellung des Ethnologischen Museums.
Im Rahmen unseres Rahmenplan-Themas ‘Overcoming Prejudice’ wollten wir uns dem Blick der First Nations auf die Besiedlung des nordamerikanischen Kontinents widmen. Anders als die Sicht der weißen Einwanderer suggeriert, war das Land eben weder frei noch unbesiedelt, nur war es das Verständnis zur Natur der First Nations, das diesen Eindruck half zur vermitteln, denn sie lebten mit der Natur und betrachteten sie nicht als einzäunbares Eigentum. Allein an der Pazifikküste des Kontinents existierten 60 verschiedene, teils nicht verwandte Sprachen. Insbesondere die Ausstellung ‘Tsu- die Zeder’ zeigt, wie nachhaltig die First Nations mit den Wäldern ihrer Heimat umgingen, bis die Profitgier der weißen Siedler das Abholzen der Zedern-Urwälder zum Geschäftsmodell machte. Auch die Ausstellung ‘Gegen den Strom’ zur Geschichte und Gegenwart der Omaha war sehr beeindruckend, denn in der multimedialen “We Talk – You Listen” Präsentation konnten wir vielen Vertretern der Omaha Nation zuhören und erfuhren viel darüber, wie sie die Kunst ihres Volkes heute wachhalten oder als von Weißen adoptierte Kinder erst spät zu ihren Wurzeln gefunden haben. Außerdem wurde das Klischee des “Indianers”, der neben seinem Totempfahl vor seinem Zelt sitzt und ansonsten auf seinem Pony durch die Prärie reitet, als solches entlarvt, denn all diese für uns scheinbar typischen Accessoires haben eigentlich nichts miteinander zu tun.
Als wir die die Ausstellung gegen Mittag verließen, hatte sogar der Dauerregen eine Pause eingelegt, so dass wir unser Zeitfensterticket für die Dachterrasse des Humboldt Forums nutzen konnten, um einen Blick in den Himmel über Berlin und auf die historische Kulisse zu werfen.
Leistungskurs Englisch L03 – Susanne Weiland, Kursleitung