Howdy!
Unsere Schule pflegt einen Schüleraustausch mit der Guyer High School in Denton, Texas, USA. Zur Entstehung und Entwicklung dieses Austausches, seinen Zielen und Inhalten, Kosten und Zeiträumen
Entwicklung des Austauschprogramms
Es handelt sich um ein deutsch-amerikanisches Schüleraustauschprogramm, das vom Pädagogischen Austauschdienst, einer Abteilung der Kultusministerkonferenz der Länder in der Bundesrepublik Deutschland, den Goethe-Instituten in den USA sowie den Regierungen beider Länder entwickelt und gefördert wird. Am Alexander-von-Humboldt-Gymnasium hat dieses Programm mittlerweile schon eine recht lange Tradition. Wir sind sogar eine der wenigen Schulen, die es geschafft haben, aus dem Kurzzeit-Schüleraustauschprogramm die Möglichkeit des einjährigen Schulbesuchs an der Partnerschule zu entwickeln. In diesem Schuljahr besuchen drei Schüler der AvH die amerikanische Partnerschule und zwei texanische Schüler sind zu Gast bei uns. Zwei ehemalige Teilnehmerinnen leben und studieren sogar inzwischen in Texas. Alles begann damals noch unter der Leitung von Frau Goldmann – in den Jahren 1995/96 mit einem Austausch mit der Galena High School in Reno, Nevada. Nachdem der dortige Deutschlehrer jedoch in Pension gegangen war, mussten wir uns neu orientieren und fanden im Jahr 1998 einen verlässlichen Partner in Mr Stephen Shade in Denton, Texas. Das Austauschprogramm begann mit einem Besuch unserer Schüler an der Denton High School im Jahr 2000. Seither finden die gegenseitigen Besuche im jährlichen Wechsel statt, allerdings seit 2006 nicht mehr mit der Denton High School, sondern der neu erbauten Guyer High School in Denton, an die Mr Shade das Programm mitgenommen hat, als der an diese Schule wechselte, um dort Department Chair World Languages (Fachbereichsleiter Fremdsprachen) zu werden.
Anforderungen und Ziele
Die Bestimmungen von GAPP sehen vor, dass die Schüler jeweils für drei Wochen am Unterricht der Partnerschule teilnehmen. Angestrebt wird, dass sie durch den Schulbesuch Einblick in das schulische Leben im anderen Land gewinnen und auf diese Weise den Schulalltag ihres Partners miterleben. Während des Aufenthalts wohnen sie in der Familie ihres Partnerschülers und nehmen so am alltäglichen Leben teil und gewinnen Einblick in Tagesabläufe und Zusammenleben. Ein Ziel ist es, dass sie lernen, mit fremden Sitten und Gebräuchen tolerant umzugehen und Verständnis für die ihnen fremde Alltagskultur zu entwickeln. Dazu ist ein hohes Maß an Einfühlungsvermögen und Anpassungsfähigkeit, aber auch Eigenverantwortlichkeit erforderlich. Neben der Erweiterung der kulturellen Kompetenz steht natürlich die Festigung der sprachlichen Kenntnisse im Vordergrund. Zusätzlich zum Schulbesuch stehen auch immer Ausflüge und Exkursionen der ganzen Gruppe auf dem Programm, die der Erweiterung kulturellen, geschichtlichen, geografischen und politischen Wissens dienen. Aber neben den kognitiven Lernzielen soll natürlich auch die Entwicklung langjähriger Freundschaften gefördert werden. Bei Facebook freut es mich immer zu sehen, dass Teilnehmer der unterschiedlichen Jahrgänge bis heute miteinander in Kontakt stehen und sogar ganze Familien sich gegenseitig in den Ferien besuchen.
Besuchs- und Besichtigungsprogramm
Das Besichtigungsprogramm ist auf beiden Seiten des Atlantiks ungeheuer vielfältig. So werden beim Besuch in Berlin beispielsweise der Reichstag/Bundestag, das Abgeordnetenhaus, verschiedene Museen und Galerien besucht. Des weiteren stehen immer eine Betriebsbesichtigung, eine Fahrt nach Potsdam sowie eine mehrtägige Exkursion nach Dresden und in die Sächsische Schweiz oder ins Erzgebirge auf dem Programm. In Texas fahren wir regelmäßig nach Dallas in das 6th Floor Museum, das sich mit dem Leben und Sterben J. F. Kennedys beschäftigt oder nach Fort Worth, um den historischen Stockyards District und das Museum of Modern Art zu besichtigen. Nicht fehlen dürfen auch ein Besuch bei Police & Fire Station oder die Teilnahme an so typisch texanischen Ereignissen wie Rodeo, Barbecue oder einem Baseballspiel der Texas Rangers oder einem NBA-Basketballspiel der Dallas Mavericks, manchmal sogar inklusive eines Treffens mit Dirk Nowitzki. Ein Höhepunkt ist immer die gemeinsame Exkursion: Hier ging es in den vergangenen Jahren bereits nach West Texas und New Mexico, wo wir im Guadalupe National Park inmitten der Chihuahua-Wüste wandern waren oder White Sands National Monument besucht oder eine Rafting-Tour auf dem Rio Grande unternommen haben.
Kosten und Zeiträume
Die teilnehmenden Schüler bzw. ihre Erziehungsberechtigten müssen die Flugkosten sowie die Kosten für die mehrtägige Exkursion der gesamten Gruppe tragen, sowie bereit und in der Lage sein, beim Gegenbesuch den Partnerschüler aufzunehmen und für Kost, Logis, Transportkosten sowie Eintrittsgelder aufzukommen. Sollten die Flugkosten eine bestimmte Höhe übersteigen, besteht die Möglichkeit, Fördergelder beim PAD zu beantragen (2006 erhielt jeder Teilnehmer einen Flugkostenzuschuss von 200,00 €). Zur Zeit haben Schüler der AvH im Regelfall in jedem zweiten Jahr zu Beginn des 10. bzw. 11. Schuljahres die Möglichkeit zur Teilnahme, der Gegenbesuch erfolgt im Zeitraum Mai/Juni des Folgejahres. Das Programm richtet sich nicht nur an Schüler, die in Englisch von vornherein sehr gute Leistungen aufweisen, da ja gerade die Sprachkompetenz gefördert werden soll, aber wegen des Unterrichtsausfalls sind stabile bis gute Leistungen in allen Fächern unbedingte Voraussetzung. Außerdem sind Offenheit, Toleranz, Hilfsbereitschaft und absolute Zuverlässigkeit unabdingbar. Schüler, die in den vergangenen Jahren an dem Programm teilgenommen haben, werden bestätigen, dass diese Wochen in jeder Hinsicht ein großer Gewinn für sie waren und zu einer bleibenden Erinnerung geworden sind.
In der Hoffnung, Interesse geweckt und Fragen beantwortet zu haben
Susanne Weiland/GAPP-Koordinatorin